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Hallo. Für jene, die es noch nicht wissen: Eure Schule macht bei einem Forschungsprojekt mit. Das Projekt heißt DIGIdat und darin untersuchen wir mit eurer Hilfe, wie gut oder schlecht die Luft in euren Klassenzimmern ist und wie wir sie verbessern können. Das Projekt wird sogar vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung gefördert.

Was ist Raumluftqualität? Welche Schadstoffe sind relevant?

Hey, ihr wisst ja, Luft besteht aus winzigen Teilchen – Atomen und Molekülen – die wir normalerweise nicht sehen können. Die Luft ist super wichtig für uns, denn wir atmen sie ein, um zu leben! Neben den wichtigen Bestandteilen Stickstoff und Sauerstoff, kann sie aber auch verunreinigt sein. Schmutzige Luft kennt ihr sicher von einer stark befahrenen Straße, wo Auto- und LKW-Abgase die Luft verpesten. Aber auch in Innenräumen, z.B. in eurem Klassenzimmer reichern sich Schadstoffe in der Luft an. Sie entweichen z.B. ständig aus den Möbeln, Kleidern, Wänden, Böden, etc. Hinzu kommen Chemikalien aus Putzmittel, Kleber, Farben und so weiter, welche in die Luft gelangen … manche von ihnen – aber nicht alle – kann man riechen. Auch wir Menschen – jeder von uns – geben Gerüche und somit Luftschadstoffe ab. Das ist ganz normal, denn in unserem Körper finden ständig chemische Reaktionen statt. Viele Luftschadstoffe sind gasförmig, aber manche sind ganz kleine Partikel, wie Staubkörner. Sie sind so klein, dass sie ziemlich lange in der Luft schweben, und somit von uns eingeatmet werden können.

Gute Raumluftqualität hat man also, wenn man möglichst wenige von diesen Schadstoffen – diesen kleinen Unruhestiftern – in der Luft hat. Ein einfach zu messender Luftschadstoff ist das CO₂. Das ist praktisch, denn die Raumluftqualität wird schlechter je mehr Personen in einem Raum sind. Nachdem jede Person CO₂ ausatmet, sagt die Anzahl der gemessenen CO₂-Teilchen etwas darüber aus, wie gut oder eben wie schlecht die Luft im Raum ist.

Welche Auswirkungen hat schlechte Raumluftqualität?

Schlechte Luft hat leider viele negative Auswirkungen. Vielleicht hast du dich im Klassenzimmer einmal müde gefühlt, deine Augen haben gebrannt oder du hast Kopfschmerzen gehabt. Dies alles kann darauf hindeuten, dass zu viele Schadstoffe in der Luft sind. Die Folge für euch ist, dass ihr schlechter lernen könnt und in Schularbeiten sogar schlechter abschneidet, als ihr eigentlich mit guter Luft abschneiden könntet. Dr. Heinz Fuchsig arbeitet als Umweltreferent der österreichischen Ärztekammer und berät Schulen und Bildungseinrichtungen. Er ist ein echter Experte in diesem Thema:

Schulklassen gehören gut belüftet, weil sonst Stunde für Stunde das Kohlendioxid ansteigt und ungefähr ab 2000 ppm unsere Leistungsfähigkeit deutlich beeinträchtigt und bei Empfindlichen auch Kopfschmerzen macht und Müdigkeit. Das sind die häufigsten Beschwerden die Schüler haben und das wollen wir alle nicht. Und wenn dann auch die Müdigkeit steigt und die Konzentration sinkt, dann haben die Lehrer vielleicht das Gefühl, die Kinder haben schlecht geschlafen oder sind wieder unaufmerksam und in Wirklichkeit hängt es auch an der schlechten Luft, dass sie Schwierigkeiten haben sich noch zu konzentrieren. Denken wir an die 5. oder 6. Stunde.”

Wie lüftet man richtig?

Um gute Luft in Innenräumen zu haben, muss man ausreichend lüften, um alle Schadstoffe rauszukriegen und gute frische Luft reinzuholen. Idealerweise hat euer Klassenzimmer eine Lüftungsanlage, die euer Zimmer ständig mit frischer Luft versorgt. Aber wie lüftet man richtig? Das habt ihr sicher schon gehört und ist nicht schwer. Je nachdem wie groß euer Klassenzimmer ist und wie viele Schülerinnen und Schüler sich gerade darin befinden, solltet ihr ca. alle 20 Minuten kurz Stoßlüften. Nachdem das den Unterricht stören kann und die kalte Zugluft – vor allem für jene die nahe am Fenster sitzen – unangenehm sein kann, solltet Ihr das mit euren Lehrerinnen/Lehrern und Mitschülerinnen und Mitschülern besprechen, wie und wann ihr am besten während des Unterrichts lüftet. Auf jeden Fall solltet Ihr, während der Pausen möglichst alle Fenster weit aufmachen. Fensterkippen, auch dauerhaft, genügt übrigens nicht! Die Fenster ständig gekippt zu halten, verbraucht mehr Heizenergie.

Im Winter, wenn die Luft innen viel wärmer ist wie draußen, geht der Luftaustausch deutlich schneller als an einem windstillen Sommertag – das ist auf den sogenannten Kamineffekt zurückzuführen – fragt mal eure Physiklehrerin oder euren Physiklehrer, sie oder er kann euch das sicher erklären. Deshalb genügt es im Winter, wenn man die Fenster für ca. 3-5 Minuten voll öffnet. Wenn es dann draußen wärmer wird, sollte man die Fenster länger offenhalten. Das ist meist nicht so ein großes Problem, weil es dann beim Lüften auch nicht mehr so kalt zieht.

Wie funktionieren CO2-Ampeln?

In manchen eurer Klassenzimmer haben wir DIGIdat-Messsensoren installiert. In den nächsten Wochen werden eure Mitschülerinnen und Mitschüler diese so programmieren, dass sie mit verschiedenen Farben anzeigen, wie gerade die Raumluftqualität in eurem Klassenzimmer ist. Spätestens wenn die CO₂-Ampel rot aufleuchtet, solltet ihr unbedingt lüften. Dazu öffnet ihr alle Fenster zum Stoßlüften für ungefähr 5 Minuten. Danach sollte die Ampel wieder auf Grün wechseln. Das bedeutet, dass die Raumluftqualität nun wieder gut ist. Falls die Ampel dauerhaft auf Rot stehen sollte, meldet euch bitte bei einer Lehrperson, die im Projekt DIGIdat mitarbeitet.

Werde zum Lüftungsmissionar!

Werde auch du zur Lüftungsbotschafterin oder zum Lüftungsbotschafter! Hilf mit, dass die Raumluftqualität hoch ist und erinnere deine Mitschülerinnen und Mitschüler und Lehrerinnen und Lehrer daran, falls vergessen wird zu lüften. Falls du mehr erfahren möchtest, besuche uns auf unserer Webseite.